In der vergangenen Rückrunde der letzten Saison 2019/2020 stieg die Formkurve unserer 1. Herrenmannschaft stetig an. Allerdings hätte es für den Klassenerhalt zum Saisonabbruch trotzdem nicht gereicht.
Als Tabellenvorletzter hätte die ESG, aufgrund der unglücklichen Niederlage gegen die 1. Herrenmannschaft der HSG Weschnitztal im letzten Spiel vor dem Rundenabbruch, bei zwei Absteigern den Gang in die Bezirksliga A antreten müssen. Anschließend wurde jedoch entschieden, dass es keine Absteiger geben wird. So erhielt unsere Mannschaft die Chance, auch kommende Saison in der Bezirksoberliga anzutreten und die Spiele an sich von Beginn an besser zu gestalten.
Die Mannschaft ging jedes Spiel mit der richtigen Einstellung an. Jedoch wurde in vielen Spielen deutlich, dass es spielerisch Luft nach oben gab. In der Vorbereitung auf die anstehende Saison 2020/2021 wollte man diese Baustellen unbedingt angehen. Doch nach dem Saisonabbruch Mitte März konnte das Team erst Ende Mai das gemeinsame Training wieder aufnehmen. Auch wenn in der trainingsfreien Zeit über eine Trainingsapp an der individuellen Fitness gearbeitet wurde, stand zunächst klassisches Grundlagentraining an. Trotz allem war die Freude aller Spieler groß, als es endlich wieder losging und man zunächst unter freiem Himmel die ersten gemeinsam Konditionseinheiten absolvieren durfte. Mit etwas Verzögerung und weiteren Lockerungen im Umgang mit der Pandemie war es ab Mitte Juni auch wieder möglich, die Großsporthalle zu betreten. Das Training unter „Corona-Bedingungen“ war zwar zunächst ungewohnt, dennoch konnten so wieder erste handballspezifische Übungen in den Trainingsalltag integriert werden. Nach und nach wurde der Trainingsbetrieb, unter Einhaltung eines aufgestellten Hygieneplans, erweitert und zur gewohnten Routine zurückgeführt. Endlich konnten spielerische Elemente einstudiert und verbessert sowie ab August dann ebenfalls in Freundschaftsspielen getestet werden.
Die besondere Herausforderung dieser Vorbereitung war und ist es, die Spieler trotz der ungewissen Situation „abzuholen“ und zu motivieren, sich auf einen ungewissen Saisonbeginn vorzubereiten. Ein Saisonbeginn, welcher eigentlich immer fraglich war und nach wie vor fraglich ist. Mittlerweile ist der Saisonbeginn auf das Jahr 2021 verschoben und auch hier ist es immer noch unklar, wie dieser dann von statten gehen soll. Das zeigt deutlich die Problematik dieser Vorbereitung. Eine solide Trainingssteuerung und aufeinander aufbauende Trainingselemente sind schwer umzusetzen, wenn nicht klar ist, wann die Runde beginnt. Trotz dieser gesamten Situation kann man der Mannschaft nur ein großes Kompliment machen. Die Trainingsbeteiligung war zu jeder Zeit super. Die Trainingsintensität war hoch und ein Fortschritt in Fitness und Spielfähigkeit war deutlich erkennbar. Auch wenn gerade die letzten Vorbereitungsspiele nicht die gewünschten Ergebnisse hervorgebracht haben, sind die Trainer Daniel Krüger und Holger Schaffner überzeugt davon, dass das Team mit der Rückkehr der Langzeitverletzten genügend Qualitäten besitzt, um in der kommenden Runde, sollte diese 2021 starten, den Klassenerhalt frühzeitig aus eigener Kraft zu schaffen.
Derzeit hält sich das Team durch regelmäßige „Cyber-Trainingseinheiten“ fit. Auch in dieser Phase ist wieder eine hohe Eigenverantwortung der Spieler gefragt, um flexibel und gut vorbereitet auf die kommenden Entscheidungen des DHB bzw. HHV reagieren zu können. Auch wenn man sich aktuell nicht vorstellen kann, dass die Mannschaft im Jahr 2020 die Großsporthalle noch einmal von Innen sehen darf, wird sie trotzdem auf eine mögliche verkürzte Runde gut vorbereitet sein.